Blog

TFP Shooting mit Josi in Cala Domingos Mallorca
"look" (c) Michael Gottesmann TFP Shooting Mallorca

Tipps für Dein TFP Fotoshooting auf Mallorca

'Time for Prints' ist ja eigentlich analog und trifft es speziell für mich doch ganz gut. Mit TFP Shootings auf Mallorca habe ich als Fotograf die Möglichkeit absolut frei und kreativ zu arbeiten. Aber was ist eigentlich "TFP", wie funktioniert das und was solltest Du als Model oder Fotograf darüber wissen?


Ich finde TFP Fotoshootings super interessant und habe dabei viel mehr Spaß an der Fotografie als bei Pay-Jobs. Inzwischen arbeite ich auf praktisch ausschließlich an Kreativprojekten und nutze dabei fast nur TFP-Shootings auf Mallorca. Alle Jobs für Models hier auf der WebSite sind TFP-Jobs - ich habe da einfach tolle Erfahrungen gemacht. 

Nein, nicht von Anfang an und selbst heute stolpere ich ab und an über Kleinigkeiten die mich im Nachhinein ärgern. Man lernt eben nie aus. Doof eigentlich... Dieser Artikel soll Euch dabei helfen

  • TFP-Shootings zu verstehen
  • die Besonderheiten eines TFP-Fotoshootings zu kennen
  • Fehler in der Planung und Organisation zu vermeiden
  • den bestmöglichen Erfolg aus Eueren TFP-Shootings zu ziehen
  • und natürlich auch damit Ihr Euch für ein Mallorca TFP Shooting mit mir entscheidet

TFP-Shooting auf unserer Finca bei Manacor

 


Was bedeutet "TFP Fotoshooting" eigentlich?

Was sich fast wie eine Krankheit anhört, ist tatsächlich eine tolle Möglichkeit für Fotografen und Models: "Time for Prints" (TFP) bedeutet wörtlich übersetzt "Zeit gegen/für Fotoabzüge". Nicht mehr ganz zeitgemäß, darum wurde irgendwann der Begriff "TFCD" kreiert. Time for CD ist es nun ja auch nicht mehr - ist aber auch egal. Ebenso gebräuchlich und eher unter professionellen Fotografen und Models verwendet ist der Begriff Test-Shoot. Im Ergebnis ist es gleich geblieben: Fotograf und Fotomodell investieren gemeinsam und unentgeltlich ihre Arbeit und wollen tolle Fotos erschaffen. Wenn man so sagen möchte, verrechnet man sich gegenseitig und keine Partei bezahlt die andere. So mache ich das auch auf Mallorca.

Ideen, kreative Freiheit, ausprobieren - TFP!

Fotograf und Model haben das gleiche Ziel und genau so sollte man auch miteinander umgehen - ehrlich und auf Augenhöhe. 

Bei einem TFP Shooting gibt es keinen Auftraggeber. In der Regel besprechen Model und Fotograf vor dem Shooting die Bildideen und wie sich diese am besten umsetzen lassen. Die Umstände lassen Fotograf und Model viel kreativen Spielraum in Fotoshooting, den beide Seite im fotografischen Berufsalltag oftmals (leider) nicht haben.

 

Freie Arbeit aus einem TFP Shooting auf Mallorca

 


Beide Seiten profitieren:


Vorteile für das Model:

Als Fotomodell bekommst Du durch ein TFP Fotoshooting kostenlos aktuelle Fotos für Eigenwerbung, Bewerbungen bei Agenturen, eine neue SedCard, Deine WebSite, Social-Media oder einfach "nur" außergewöhnliche Fotos.  Du kannst neue Posings, Mimik, individuelle und neue  Shooting-Themen oder Make-Ups ausprobieren - Dich  einfach mal vom Mainstream lösen.

Aber auch wenn Du eigentlich gar kein Model bist, ist das TFP Shooting für Dich einfach DIE Möglichkeit um tolle Fotos von Dir zu bekommen. Es geht bei der richtigen Modelauswahl für den Fotografen nicht nur um Fotoshooting Erfahrung.

Vielleicht bis Du ja genau der Typ den der Fotograf für sein Fotoshooting als Model sucht. Zum Beispiel für ein bestimmtes Projekt, eine kreative Idee oder wegen der berühmten Aura (ja, die gibt es tatsächlich!). Also kann es sich für Dich auch lohnen, einfach mal bei einem  Fotografen nach einem TFP Shooting anzufragen. Umgekehrt spreche ich für meine TFP Shootings auf Mallorca wildfremde Menschen auf der Straße an. Manchmal passiert das einfach - ich sehe jemanden und denke mir "Das passt einfach perfekt!".

Aber nicht nur Anfänger im Model-Business, sondern auch professionelle Models nutzen TFP oder Testshoots, da bezahlte Jobs oftmals eben keinen kreativen Spielraum für freie Arbeiten zulassen. Außerdem verbleiben im bezahlten Job (Pay-Job) die Bildrechte meist ausschließlich beim Auftraggeber - dazu später noch mehr. Wenn Du Dich als Model also aktuell und flexibel präsentieren möchtest, sind TFP Shootings ein wirklich guter Weg! Vorausgesetzt Du findest den passenden Fotografen. Auf Mallorca kenne ich da einen ;-)


Vorteile für den Fotografen:

Als Fotograf dient Dir das TFP-Shooting in der Regel zur Erweiterung des eigenen Portfolios oder der Ergänzung freier Arbeiten und Projekte. Die Vorteile liegen für Dich neben den schon erwähnten kreativen Möglichkeiten auch in der kostenlosen Buchung des Models.

Aber auch neue Techniken oder ausgefallene Lichtsetzungen lassen sich in einem Test-Shoot optimal ausarbeiten. In einem Kreativberuf bist Du nie am Ziel. Es gibt immer neue Ideen, Licht und Schatten bieten unendliche Nuancen, Menschen und Models sind einfach unterschiedlich.

An dieser Stelle ganz wichtig:


Zusammen passen muss es - aufgepasst!

Fotograf und Model sollten zusammen passen. Wie jetzt?

Erklärt sich eigentlich von selbst, ist aber nicht selbstverständlich: 


Ehrlich währt am längsten
– von einem schlauen Menschen – 

 


Jeder fängt mal an. Als Model gleichermaßen wie als Fotograf. In einem TFP Fotoshooting investieren Model und Fotograf ihre (kostbare) Zeit. Ganz so einfach ist es nicht:

Als Fotograf investierst Du neben dem Shooting auch jede Menge Zeit in die Post-Production, organisierst die Location und hast Fahrtkosten. Dein Equipment hat sich wahrscheinlich auch nicht von alleine bezahlt. Als Model springst Du nicht aus dem Bett und gehst zum Shooting. Wenn Du ein Shooting am Wochenende hast gehst Du am Tag vor dem Shooting einigermaßen früh ins Bett, musst Dich um das MakeUp oder Deine Visa kümmern, Requisiten organisieren usw. Das kostet nicht nur Zeit, unter dem Strich kostet es auch Geld. Letztlich (er)spart man sich gegenseitig die Honorare - aber wirklich umsonst ist es nicht.

Natürlich sind an diesen Aufwand auch entsprechende Erwartungen geknüpft. Die erste aber nicht ganz einfache Frage ist: Hält sich das Leistungsniveau zwischen Fotograf und Model einigermaßen die Waage? 

Jetzt zur traurigen Realität: Das Profi-Model kann mit einem Fotografie-Anfänger wenig anfangen (Ausnahmen gibt es natürlich immer, sind aber selten). Umgekehrt kann ein professioneller Fotograf durchaus perfekte Fotos von einem Model machen, welches erstmalig vor der Kamera steht. Fies, oder? Für das Model ist mangelnde Erfahrung oder ein noch nicht erstklassiges Portfolio kein KnockOut - für den Fotografen meistens schon. Auch wenn es weh tut liegt es in der Natur der Sache - ohne Fleiß kein Preis, Wissen ist Macht und und und. Erst ein wirklich gutes Portfolio öffnet die Türen zu den Fotoshootings.

Tatsächlich verleitet dieser Umstand den ein oder anderen Fotografen bei seinem Portfolio ein bisschen zu schummeln. Ganz davon abgesehen dass das einfach an Betrug grenzt, fliegt er Schwindel auch unmittelbar auf. Ein erfahrenes Model erkennt im Shooting sofort eventuelle Unsicherheiten des Fotografen. Das gibt dann schlechte Stimmung am Set - und noch schlechtere Fotos. In der Konsequenz haben dann alle Lebenszeit vergeudet, der ohnehin schwierige Ruf der Fotografen wird weiter beschädigt und das Model wird zukünftig allem und jedem ein gewisses Misstrauen entgegen bringen. Kann ich echt verstehen und muss es dann als Fotograf auch noch ausbaden...

Dessous TFP Fotoshooting auf Mallorca
TFP Fotoshooting auf Mallorca  - Lingerie Shooting (c) Michael Gottesmann



Mein Tipp an die Neueinsteiger: Spielt mit offenen Karten und gebt bei jedem Fotoshooting 100 Prozent. Bereitet Euch perfekt vor, testet vorab Licht-Settings und geht immer auf Euer Model ein. Das spricht sich rum und dann klappt das auch mit einem erfahrenen Model - da kannst Du dann auch eine ganze Menge lernen!  Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut (ist aber an einem Tag abgebrannt...). 

Aber auch als Model solltest Du Deine Grenzen kennen. Es macht keinen Sinn sich für ein Sportshooting buchen zu lassen wenn für Dich Sport dann doch eher Mord ist. Gleiches gilt beispielsweise für ein Dessous-Shooting wenn du Dich in dem Aufnahmebereich einfach nicht wohl fühlst. Natürlich kannst Du es trotzdem probieren, aber dem Fotografen sollte man fairerweise auch vorab Bescheid geben das es einfach ein Versuchsballon ist.  Auch hier ist der offene Umgang der richtige Weg. Ihr seid doch kreative Menschen - erfindet Euch einfach in einer anderen Idee für ein Shooting neu! Über eine offene Kommunikation kommt ihr langfristig zu viel besseren Ergebnissen - einfach weil man gegenseitig Vertrauen aufbaut und experimenteller im TFP Shooting arbeiten kann. Genau dafür ist es ja da.

Auch wenn sich Fotograf und Model über alles einig sind braucht es aus meiner Sicht vor dem Shooting noch ein Stück Papier:

 

Das Model-Release - wofür?

Grundsätzlich - und das ist wichtig - sollte die Verwendung der entstandenen Werke in einem kurzen Vertrag (Model-Release) festgehalten werden. Was sich kompliziert anhört, ist eine absolute Erleichterung für Fotograf und Fotomodell. Mit dem Model Release vermeidet Ihr unterschiedliche Auffassungen und eventuelle Probleme in der Verwendung der entstandenen Fotos. Es klingt komplizierter als es ist, das Werk passt ganz bequem auf eine A4-Seite. 

Auch oder gerade ein TFP-Fotoshooting ohne Model Release sehe ich problematisch, außer Ihr kennt Euch wirklich gut und macht schon das zehnte Shooting zusammen. 

Es ist also nur normal und professionell vor dem Shooting nach dem Model Release zu fragen. Im besten Fall liegt das Release nicht erst unmittelbar vor dem Shooting vor, sondern wird bereits ein paar Tage zuvor abgestimmt. So läuft das auch bei einem TFP Fotoshooting auf Mallorca

Inhalte des Model-Release:

Stop! Jetzt ist es soweit. Ich glaube ich muss darauf hinweisen, das ich weder Anwalt bin oder die Erläuterungen zu dem Model-Release irgendeine juristische Beratung darstellt. Es ist lediglich mein Kenntnisstand, die Kommentare resultieren aus meiner persönlichen Erfahrung. Habe ich das jetzt echt geschrieben??

  1. Name und Anschrift des Models, Kontaktdaten, Geburtsdatum

    Auf das Geburtsdatum solltest Du achten, da es im Falle der Minderjährigkeit Probleme bei der Veröffentlichung der Fotos geben kann. Sofern das Alter offensichtlich über 18 Jahren liegt, kann auf das Geburtsdatum verzichtet werden. Das gehört ja irgendwann auch zum guten Ton ;-)

  2. Name und Anschrift des Fotografen, Kontaktdaten

  3. Zeitpunkt des Shootings auf das sich der Vertrag bezieht

    Hier ist ein Datum ausreichend. Manche Fotografen beschreiben an dieser Stelle auch den Inhalt des TFP Shootings. Ich halte das grundsätzlich für überflüssig, aber das kann man machen wie man möchte.

  4. Entlohnung des Models und Bildrechte

    Die Entlohnung des Models findet beim TFP-Fotoshooting ausschließlich durch die Einräumung von Bildrechten durch den Fotografen und Überlassung von Bildmaterial statt. Ob es sich hierbei um das gesamte (technisch einwandfreie) Material oder um eine Auswahl von durch den Fotografen bearbeitete Fotos handelt führt immer wieder zu Unstimmigkeiten.

    Im Model Release ist es bei mir so geregelt, dass das Model eine Auswahl an professionell bearbeiteten Bildern bekommt. In der Regel sind das zwischen 15 und 20 Fotos, die auch gemeinsam mit dem Model ausgewählt werden können.  Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel - das komplette Material gebe ich eigentlich nie aus der Hand. Oftmals bearbeite ich im Laufe der Zeit noch weitere Bilder. Diese bekommt das Model dann selbstverständlich ebenfalls. Warum ich nicht alle Fotos herausgebe? Ganz einfach: Weil sie meinem Anspruch nicht genügen, meinem Stil nicht entsprechen oder mich einfach nicht ansprechen. Außerdem möchte ich vermeiden, irgendwann die (für mich) schlechteren Aufnahmen im Netz zu finden. Das ist (sofern technisch in Ordnung) tatsächlich subjektiv bis egoistisch. Schuldig! 

    Viele Fotografen machen das anders. Ist auch in Ordnung, es gibt hier glaube ich kein richtig oder falsch. Es muss eben geregelt sein. 

    Die Einräumung der Bildrechte für das Model beschränkt sich zumeist auf die private Eigennutzung der Fotos. Dazu zählt z.B. die SedCard, Social-Media-Konten, WebSite oder Agenturbewerbungen. Grundsätzlich ist der Fotograf bei Veröffentlichung namentlich zu nennen. Diesen Punkt sehe ich - richtig oder falsch - nicht so eng. In manchen Fällen ist es auch technisch oder im Layout kaum möglich. Ob das Model namentlich genannt wird, ist Ermessenssache des Fotografen. 

  5. Ausschluss der kommerziellen Verwertung

    Ebenfalls geregelt wird der Ausschluss der kommerziellen Verwertung des Bildmaterials. Es ist also beiden Parteien untersagt die Rechte am Bild zu veräußern. So darf z.B. der Fotograf das Bildmaterial nicht an Bild- oder Stock-Agenturen veräußern. Dieser Punkt ist wichtig - nur so ist die Verbreitung des Materials aus dem TFP Shooting kontrollierbar. Ist sie das in Zeiten des Internets überhaupt noch? Eigentlich nicht, aber zumindest wird der Zweck des Shootings "Time for Prints" über den Ausschluss gewahrt. 

  6. Wahrung des Persönlichkeitsrechts

    Der Fotograf hält als Urheber des Bildes immer die Rechte am Bild. Neben dem Ausschluss der Veräußerung von Bildrechten sollte in einem TFP-Vertrag  auch die Wahrung des Persönlichkeitsrechts des Models garantiert werden. Nur so wird das Model vor einem Imageschaden, z.B. durch die Veröffentlichung in unseriösen oder anrüchigen Medien, bewahrt. In meinem Model Release beschreibe ich diesen Punkt auch recht genau, damit sich das Model auch sicher sein kann. 

  7. Ausschluss von Nebenabsprachen

    Manchmal, aber nur manchmal gibt es über den Standardinhalt hinaus weitere Dinge zu klären. Ein kleines Beispiel aus der Praxis:

    In einem Beauty-Shooting haben wir mit einer offenen Bluse gearbeitet. Nachdem sich das Model permanent bewegt hat, waren auf einigen Fotos die Brüste komplett nackt. Beauty ist nicht Akt, auch nicht Teilakt. Also habe ich dem Model im Vertrag zugesichert, keinerlei Bilder mit komplett nackter Brust zu veröffentlichen. Natürlich reicht bei mir das Wort - trotzdem gehört es in den Vertrag! Der Ausschluss von Nebenabsprachen schützt beide Parteien, denn niemand kann im Nachhinein behaupten eine abweichende Vereinbarung getroffen zu haben. Ergo: Änderungen gehören in den Vertrag!

  8. Last not least: Die Unterschrift

    Nach Datum und Unterschrift ist es jetzt amtlich und endlich kann es losgehen ;-)

 


TFP Tipps für Models:

Oftmals finden sich Model und Fotograf über verschiedenste Internet-Portale, dem entsprechend solltest Du Dir vor oder bei einer Shootinganfrage folgende Fragen stellen:

  1. Gefällt mir der Stil des Fotografen?

    Jeder Fotograf entwickelt im Laufe der Zeit seinen persönlichen Stil. Sollte er zumindest... Dieser Stil sollte für Dich erkennbar sein und Dir gefallen. Eben in diese Richtung wird es mehr oder weniger automatisch auch bei Euerem gemeinsamen Shooting und natürlich auch im Ergebnis gehen. 

  2. Gibt es Fotos mit denen ich mich identifizieren kann?

    Im Optimalfall findest Du ein paar Fotos von Deinem Fotografen die Du gerne genau so von Dir haben möchtest. Das ist ein gutes Zeichen - trotzdem solltet Ihr auch ein anderes, noch besseres Foto machen ;-)

  3. Ist das Auftreten des Fotografen professionell?

    Auch wenn ein professioneller Internetauftritt noch lange nichts über den Menschen aussagt - wenn es hier schon hapert solltest Du vorsichtig sein. google ist Dein Helfer wenn es darum geht, ein paar mehr Informationen über den Fotografen in Erfahrung zu bringen. Gibt es Bewertungen in Foren oder Portalen? Wirken Texte sympathisch? Schimpftiraden über andere Fotomodelle oder negative Berichte anderer Models solltest Du ernst nehmen und im Zweifelsfall von einer Zusammenarbeit absehen. 

  4.  Werden Deine Shootingbereiche akzeptiert?

    Aktfotografie ist meine Lieblingsdisziplin und immer wieder habe ich mit berechtigten Vorurteilen von Fotomodellen zu kämpfen. Wenn ein Fotograf höflich nach einem Akt-Fotoshooting fragt ist das absolut OK - außer Du hast z.B. in einem Model-Profil oder Deiner SedCard ausdrücklich Akt-Shootings verneint. Wenn dem so ist, lohnt sich keine Antwort auf eine Anfrage. Du musst in diesem Fall davon ausgehen, das es auch im TFP Fotoshooting zu Diskussionen kommen wird. Finger weg! Einen Shootingbereich zu wechseln obliegt ausschließlich Dir als Model!

  5. Kannst Du eine Begleitperson mitbringen?

    Ich mache die meisten Fotoshootings tatsächlich ohne Begleitperson. Aber nicht weil ich das so will, es ist einfach die Entscheidung des Fotomodells. Grundsätzlich biete ich immer an eine Begleitperson mitzubringen. Warum denn auch nicht? Als Fotomodell sollst Du Dich am Set wohl und sicher fühlen, erst recht wenn Du mit einem Fotografen das erste mal zusammen arbeitest. Insbesondere als weibliches Model würde ich kein Fotoshooting annehmen, bei dem Begleitpersonen nicht erwünscht sind. 

    Auch wenn Du Dich dafür entscheidest alleine zu dem Shooting zu gehen, sorge immer dafür das jemand weiß wo Du gerade bist. Hier bieten sich auch diverse Tools wie WhatsApp Tracking usw. an. 

  6. Bekommst Du das Model-Release vorab zugesendet? 

    Das Model-Release ist ein wichtiger Bestandteil des TFP-Shootings. Hier wird unter anderem die Verwendung der Bilder aus dem Shooting geregelt. Wenn Du keinen Vertrag für Dein Shooting hast, öffnet dieser Umstand Tür und Tor für die unkontrollierte Verbreitung der Fotos. Wenn Du das Model-Release vorab bekommst, kannst Du in aller Ruhe die Bedingungen prüfen und Unklarheiten ansprechen. Dann gibt es unmittelbar vor dem Shooting keine (stimmungstötenden) Diskussionen. Meine Meinung: Ohne Model Release kein Shooting.



TFP Tipps für Fotografen: 

Damit Dein TFP Shooting ein Erfolg wird, hier einige aus meiner Sicht wichtige Tipps:

Wenn Du Dein Model über eine Internet-Plattform gefunden hast und ein Shooting anfragen möchtest, beachte vor Deiner Anfrage folgende Punkte:

    1. Steht das Model für Deinen Shootingbereich (z.B. Dessous) überhaupt zur Verfügung?

      Shootingbereiche sind unbedingt zu respektieren!

    2. Ist das Model an TFP-Shootings interessiert?

      Viele Models möchten ausschließlich Pay-Jobs und kommunizieren das auch entsprechend. Wenn Du aber eine tolle Idee hast und diese auch für das Portfolio des Models einen absoluten Mehrwert darstellt, kann eine Anfrage trotzdem lohnen. Mehr als "Nein" kann es ja nicht werden ;-)

    3. Genau hinsehen, nachdenken, nochmal hinsehen:

      Schaue Dir die Aufnahmen in der SedCard genau an. Passt das Model wirklich zu Deiner Idee? Sind die Fotos aktuellen Datums? Wenn die Aufnahmen durchgängig stark weichgezeichnet sind oder Du unbedingt eine Kurzhaarfrisur brauchst, kannst und solltest Du das Model um sogenannte Polas bitten. Ein Pola beschreibt eine natürliche Aufnahme vor neutralem Hintergrund, oftmals nur leicht oder gar ungeschminkt. So kannst Du am besten erkennen, ob das Model für die Umsetzung Deiner Bildidee in Frage kommt. Wenn das Model keine Polas hat, bitte einfach um ein paar aktuelle Selfies - geht (fast) genauso. Aus kurzen Haaren kann in einem Jahr auch eine wallende Mähne geworden sein. Schlecht, wenn es dann eben nicht zu Deiner Idee passt. Gut, wenn Du es rechtzeitig erkannt hast. 

    4. Erstelle ein Moodboard

      Um eine komplexe Bildidee zu visualisieren kann es sinnvoll sein ein sog. Moodboard zu kreieren. Die Fotos aus dem Moodboard sollen dem Fotomodell zeigen in welche Richtung Du in dem Shooting arbeiten möchtest. Beispiele anhand von Fotos sind oftmals einfacher zu verstehen als eine wörtliche Beschreibung Deiner Idee. Wenn Du kein geeignetes Material in Deinem Portfolio hast und auf Fremdmaterial zurückgreifen musst, teile das dem Model einfach mit um Missverständnisse zu vermeiden.

    5. Es gibt nur einen ersten Eindruck!

      Gebe Dir bei der Formulierung Deiner Shootinganfrage Mühe! Es ist Dein erster Eindruck, dafür hast Du nur eine Chance!  Anfragen wie "Hast Du Bock auf ein Shooting?" würde ich als Model auch nicht oder entsprechend negativ beantworten. Stelle Dich und Deine Fotografie kurz vor, beschreibe Deine Bildidee ausführlich (Moodboard anhängen oder verlinken) und teile dem Model auch mit warum es für Deine Bildidee so gut geeignet ist. Auch ein Terminvorschlag oder zumindest der Ort des Shootings sollte in Deiner Anfrage mitgeteilt werden. 

    6. Jetzt heißt es Daumen drücken!

Natürlich kannst Du auch im Freundes- und Bekanntenkreis nach geeigneten Models suchen. Oftmals ist das wirklich lohnend und gerade für den Einstieg eine tolle Alternative.

Die Guerilla Methode:

Du läufst durch die Stadt und siehst oder spürst genau den Typ Mensch, den Du Dir vor Deinem geistigen Auge für Deine Bildidee vorgestellt hast. Jetzt hast Du nur ein paar Sekunden Zeit zu entscheiden. Fragen oder die Chance verpassen? Fragen! Zugegeben, hier musst Du wirklich sehr feinfühlig vorgehen, denn Du kämpfst gegen alle Klischees und "überfällst" einen wild fremden Menschen vollkommen unerwartet. 

Entschuldige Dich für die Störung, stelle Dich freundlich als Fotograf vor und erkläre Deinem Gegenüber das Du sie/ihn gerne fotografieren möchtest. Du solltest einen Visitenkarte mit dem Link zu Deinem Portfolio dabei haben. Warum? Selten wirst Du unmittelbar ein "Ja, klar, genau auf Dich habe ich gewartet!" zu hören bekommen. Ein bisschen Zeit sollte man schon einräumen. Übergebe Deine Karte und verweise auf Dein Portfolio. Natürlich würdest Du Dich riesig freuen wieder von Deinem neuen Model zu hören, aber setze niemanden unter Druck oder verlange nach Telefonnummern. Entweder Du und Dein Portfolio überzeugen - oder eben nicht. Ich mach das auf Mallorca tatsächlich recht oft - und recht erfolgreich.

Du wirst Dich wundern. Die meisten Menschen reagieren tatsächlich positiv wenn Du entsprechend höflich auftrittst. Ob sie sich deswegen auch von Dir fotografieren lassen ist ein anderes Thema. Aber die Erfolgsaussichten sind aus meiner Erfahrung gar nicht so schlecht!


Fazit:

Auch wenn ein TFP-Shooting in der Theorie einfach scheint bist Du gut beraten einige wichtige Punkte zu beachten. Was sich nun vielleicht erschlagend anfühlt, lässt sich in der Praxis und mit ein wenig Routine sehr einfach darstellen. Du wirst sehen, nach dem fünften Shooting ist das alles eine Selbstverständlichkeit.

Ich hoffe der Artikel hat Dir gefallen und bringt Dich im fotografischen Alltag ein kleines Stück weiter. Nun sind es doch über 3200 Wörter geworden. Eigentlich könnte ich da auch 3 Artikel draus stricken - macht nichts, vielleicht bis Du jetzt einfach umfassend informiert ;-). Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht und ich würde mich über Euere Kommentare freuen. Gerne könnt Ihr den Artikel auch teilen.

Wenn Du auch in Zukunft keinen Blog-Artikel verpassen möchtest, registriere Dich doch einfach für den Newsletter!

Jetzt sage ich erstmal Danke für's lesen, viel Erfolg und tolle Fotos in Eueren TFP-Shootings! Vielleicht ja auch bis bald bei einem Fotoshooting auf Mallorca!


Michael Gottesmann

 

 

Keine Kommentare

Kommentar hinterlassen

Als Antwort auf Some User
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.